Wärmenetz Rheinfelden
In Rheinfelden haben unsere Ideen in Rekordzeit zur Gründung eines Stadtwerks beigetragen: Nur vier Monate nach ersten Gesprächen 2013 wurden die Stadtwerke Rheinfelden gegründet. Der erste Bauabschnitt des Wärmenetzes ging im September 2015 in Betrieb. In Rheinfelden verantworten die EWS die Planung sowie die technische und kaufmännische Betriebsführung.
Januar bis Dezember 2013 Klimaschutz sucht Partner

Die Stadt Rheinfelden nimmt am European Energy Award teil und setzt sich ambitionierte Klimaschutz-Ziele, die sie in einem Klimaschutzkonzept fixiert. Nun sucht sie nach einem kompetenten Umsetzer. Nach ersten Gesprächen verfestigt sich der Eindruck: Die HBG, heute Teil der EWS, ist der passende Projektpartner.
Für das Gebiet Rheinfelden Nord beantragt die Stadt Zuschüsse für ein energetisches Quartierskonzept. Nach Zusage des Förderbescheids wird die HBG mit der Erstellung des Konzepts beauftragt. Wenige Monate nach dem Beginn der Datenerfassung beschließt die Stadt bereits grundlegende Weichenstellungen.
Januar bis Oktober 2014 Entscheidung für Nahwärme
Das Thema Wärmenetz überzeugt offensichtlich: Der städtische Eigenbetrieb «Wasserversorgung» wird in «Stadtwerke Rheinfelden» umbenannt und um eine Sparte Wärmenetze ergänzt. Für diese Sparte wird ein Betriebsführer gesucht und eine Ausschreibung veröffentlicht. Im Oktober 2014 erhält die HBG dann den Zuschlag für die Betriebsführung und kann sich dabei gegen die starke Konkurrenz von zwei lokalen Mitbewerbern durchsetzen.
Januar bis Oktober 2015 Investitionen in die Zukunft

Anerkennung für Klimaschutz-Ziele
Im Februar 2015 wird die Stadt Rheinfelden gemeinsam mit 27 anderen Kommunen mit dem European Energy Award ausgezeichnet. Überreicht wird der Preis vom baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller. «Die Preisträger machen in beeindruckender Weise vor, wie aktiver Klimaschutz ganz konkret vor Ort ausgestaltet werden kann», erklärt der Minister anlässlich der Übergabe.
Kommunale Gebäude im Fokus
Der Nachtragshaushalt der Stadtwerke Rheinfelden wird vom Regierungspräsidium genehmigt. Diese Genehmigung macht möglich, dass noch 2015 der erste Bauabschnitt des geplanten Wärmenetzes umgesetzt werden kann. Die HBG wird mit der Generalplanung beauftragt. Bis zum Jahresende 2015 investieren die Stadtwerke Rheinfelden rund 750.000 € in zwei Blockheizkraftwerke, eine Wärmeleitung mit rund 400 m Länge und in Übergabestationen und die Heizungssanierung der angeschlossenen Gebäude. Zur Heizperiode 2015/16 können die neuen Systeme in Betrieb genommen werden und ersetzen veraltetete Heizanlagen und Regeltechnik im Bürgerheim, der Realschule, dem Hallenbad, dem Campus und in der Volkshochschule.
Januar bis Juli 2016 Ausbau und weitere Planung
Der Landkreis Lörrach beschließt den Anschluss der Gewerbeschule Rheinfelden an das Wärmenetz. Mit diesem Schritt kann dort der vorhandenen Holzhackschnitzelkessel besser ausgelastet werden. Zusätzlich soll ein weiteres BHKW die Wärmeerzeugung ergänzen. Mit einem großen Industriebetrieb wird die Auskopplung von Abwärme untersucht. Voraussichtlich stehen mehr als 1.000 kW Abwärme zur Verfügung, die in das städtische Wärmenetz eingespeist werden können. Im Rahmen einer umfassenden Studie werden die genauen Rahmenbedingungen analysiert, um die Basis für einen weiteren deutlichen Ausbau des Wärmenetzes in den nächsten Jahren zu legen.
Zahlen und Fakten
Wärme für kommunale Gebäude
Insgesamt werden in Rheinfelden jährlich rund 3.000 MWh Wärme über drei Gaskessel und zwei hocheffiziente Blockheizkraftwerke erzeugt. Die Länge des Leitungsnetzes beträgt 400
m. Aktuell versorgt das Wärmenetz
- das Bürgerheim,
- die Realschule,
- ein Hallenbad,
- den Campus und
- die Volkshochschule.
Zusätzlich erzeugen die beiden BHKW mehr als 500.000
kWh Strom. Dies genügt, um mehr als 140 Haushalte mit Strom zu beliefern. Der Wirkungsgrad der Stromerzeugung beträgt dabei mehr als 95 %. Aktuell führt das Wärmenetz zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um etwa 60 t
CO2 pro Jahr. Dies entspricht dem jährlichen Ausstoß von rund 20 Pkw. Das Wärmenetz Rheinfelden leistet damit einen wichtigen Beitrag der Gemeinde zur Begrenzung des Klimawandels.
Ausblick
Die Stadt Rheinfelden verfügt über ein bemerkenswertes Potenzial, durch aktuell ungenutzte Industrieabwärme bedeutende Anteile des fossilen Brennstoffbedarfs ersetzen zu können und so große Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen einzusparen. Gelingt es in Rheinfelden, die ohnehin anfallende Industrieabwärme in großem Umfang zu nutzen, könnte dieses Projekt überregional Modellcharakter für Kommunen mit ähnlich gelagerten Herausforderungen erlangen.
Kontakt
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