Wärmenetz Maulburg
Holz ist ein anspruchsvoller Brennstoff – das war die Erkenntnis der Gemeinde Maulburg nach der Inbetriebnahme ihrer neuen Heizzentrale. Nach unserer Optimierung und der Übernahme der Betriebsführung läuft nun alles zur vollsten Zufriedenheit der Gemeinde.
Insgesamt werden in Maulburg jährlich rund 1.741 MWh Wärme mit dem regenerativen Energieträger Holz und einem Gaskessel erzeugt. Versorgt werden damit ausschließlich kommunale Gebäude wie Schulen, das Hallenbad, eine Unterkunft für geflüchtete Menschen und eine Mehrzweckhalle. Die Länge des Leitungsnetzes beträgt 0,6 km.
Klimawirksamkeit des Netzes
Im Vergleich zu einer Versorgung mit Heizöl führt das Wärmenetz Maulburg zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um etwa 233 Tonnen CO2 pro Jahr. Das Wärmenetz Maulburg leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels.
2017 bis heute Erfolgreicher Betrieb und Ausbau
Der laufende Betrieb der Heizanlage zeigt, dass die installierte Technik noch zusätzliche Potenziale bietet. Auch die provisorische Unterkunft für geflüchtete Menschen, welche der Landkreis Lörrach eingerichtet hat, bringt das System nicht an seine Leistungsgrenzen. Für die Gemeinde Maulburg ist damit klar: Das Wärmenetz soll ausgebaut werden. Im Rahmen der Rathausplatzsanierung werden im Jahr 2020 Wärmeleitungen verlegt, um dann mit dem Ausbau der Kupfergasse das gesamte Rathausareal umweltfreundlich über Nahwärme zu beheizen.
Im Rahmen der Straßensanierung in der Kupfergasse werden 2021 Synergien genutzt und die Verlegung von Wärmeleitungen parallel gestartet. 20 bis 30 zusätzliche Gebäude erhalten so die Möglichkeit, einen Anschluss an das Wärmenetz zu erhalten.
2014 bis 2016 HBG wird zum strategischen Partner
2014 beginnt in Maulburg die Planung für den weiteren Ausbau des bestehenden Wärmenetzes. Während das Wärmenetz bisher nur kommunale Gebäude versorgt hatte, werden nun private Hausbesitzer als potenzielle Anschlussnehmer avisiert. Im Gemeinderat besteht Einigkeit, dass für den weiteren Ausbau des Wärmenetzes ein privater Betreiber mit ins Boot geholt werden soll – auch um das Investitionsrisiko abzufedern.
Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung gehen drei Angebote bei der Gemeinde ein. Die HBG kann mit ihrem Angebot überzeugen und wird als langfristiger strategischer Partner für die Gemeinde Maulburg ausgewählt.
2012 bis 2013 Energetisches Konzept zeigt Potenziale
2012 will die Gemeinde Maulburg weitere Impulse für die Energiewende vor Ort setzen: Sie stellt einen Antrag zur Förderung eines «energetischen Quartierskonzepts» bei der KfW-Bank. Nach Eingang des Förderbescheids wird die HBG mit der Erstellung des Quartierskonzeptes beauftragt.
Die Ergebnisse zeigen Ausbaupotenziale des bestehenden Wärmenetzes auf. Ein weiteres wesentliches Potenzial für den Ausbau Erneuerbarer Energien ist im Ausbau der Photovoltaiknutzung erkennbar. So sind im großen Gewerbegebiet viele großflächige Dächer verfügbar. Würde man diese mit Photovoltaikanlagen bestücken, könnte rund ein Drittel des benötigten Stroms lokal erzeugt werden.
2009 bis 2011 Nahwärme im zweiten Anlauf
2009 geht in der kleinen Schwarzwaldgemeinde Maulburg das Wärmenetz zur Versorgung des Hallenbades, der Mehrzweckhalle und verschiedener Schulen sowie des Kindergartens in Betrieb. Bauherr und Betreiber der Anlage ist die Gemeinde Maulburg. Die Wärmeerzeugung erfolgt über einen Holzhackschnitzelkessel, als Reserve und zur Abdeckung von Spitzenlasten dient ein Gaskessel.
Doch bereits nach der ersten Heizperiode zeigt sich, dass der Betrieb der Heizzentrale aufwendiger ist als gedacht – auch aufgrund von Planungsmängeln. Der Anteil von Erdgas an der Wärmeerzeugung beträgt im ersten Winter noch 50 %.
Das eigentliche Vorhaben, 90 % der Wärme durch Holz zu erzeugen, wird deutlich verfehlt. Die damalige HBG, heute Teil der EWS, unterbreitet ein Angebot zur Optimierung der Leistung sowie für die Betriebsführung der Anlage und erhält den Zuschlag der Gemeinde.
Während der Heizperiode 2010/11 können dann unter der Betriebsführung der HBG viele Fehlfunktionen identifiziert und abgestellt werden. Der Holzkessel läuft stabil, die Wärmemengenzähler dokumentieren am Ende der Heizperiode einen auf 97 % gestiegenen Anteil an Holzenergie. Die durch Erdgas gewonnene Wärmemenge macht gerade noch einen Anteil von 3 % aus. Gegenüber dem Vorjahr können die Brennstoffkosten um insgesamt 40 % gesenkt werden.
Kontakt
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