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Schönau, den 11.05.2023

Die Wärmewende aus der Theorie in die Praxis holen

Sozialverträgliche Wärmeversorgung und Klimaschutz als Gemeinschaftsprojekt

Der ROUNDTABLE WÄRMEWENDE, an dem Unternehmen der Energiewirtschaft und der Wohnungswirtschaft teilgenommen haben, sieht die Kommunale Wärmeplanung als Leitfaden für eine Energieleitplanung, in der Wärmenetze mit Erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme eine zentrale Rolle spielen müssen.

Um das Ziel der Klimaneutralität im Gebäudesektor bis 2045 zu erreichen, müssen möglichst frühzeitig die richtigen Schritte und Grundlagen gelegt werden. Dabei braucht es vor allem ein Zusammenwirken der Energie- und Wohnungswirtschaft, um die Transformation des Gebäudesektors effizient und sozialverträglich zu gestalten. Im Rahmen eines halbjährigen Dialogprozesses haben sich die Mitglieder des ROUNDTABLES WÄRMEWENDE (Stadtwerke München GmbH, Hamburger Energiewerke GmbH, Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH, EWS Elektrizitätswerke Schönau eG, GP Joule GmbH, Vonovia SE, jenawohnen GmbH, Märkische Scholle eG und B&O Gruppe) zu Best-Practice Beispielen aus ihren Unternehmen und den notwendigen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Wärmewende ausgetauscht.

Besondere Rolle der Kommunalen Wärmeplanung

Einer der zentralen Übereinstimmungspunkte aller beteiligten Unternehmen ist die besondere Rolle der Kommunalen Wärmeplanung, deren zentrale Bedeutung von den momentan geführten Debatten zu technologischen Lösungen der Wärmewende überschattet wird. Eine Kommunale Wärmplanung, als Energieleitplanung etabliert, kann klare Vorgaben treffen, welche Technologien zur Wärmeerzeugung vorrangig zur Anwendung kommen sollen und damit die größte Kosten- und Energieeffizienz besitzen. Dabei sieht der ROUNDTABLE WÄRMEWENDE folgende Goldene Regel der kommunalen Wärmewende als zielführend:

Wärmenetze mit Erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme wo möglich, Einzelhauslösungen mit Luftwärmepumpe wo nötig und unter Berücksichtigung der Kapazitäten des Stromnetzes möglich.

Bei einer Betrachtung der Kommunalen Wärmeplanung als Kerninstrument der Wärmewende hilft es, sektorenübergreifend zu denken. Förderung und Effizienzstandards müssen weniger an einzelnen Technologien und Maßnahmen ausgerichtet sein, sondern sollen geringinvestive und geringinvasive Maßnahmen mit guter Umsetzbarkeit und einem guten Kosten-Energieeinsparungsverhältnis besonders fokussieren.

Zusammenarbeit zwischen Energie- und Wohnungswirtschaft

Verlässlichkeit und Vertrauen sind wichtig, um private und öffentliche Investitionen in Wärmewende und Klimaschutz zu ermöglichen. Schaffung einer eigenen gesetzlichen Grundlage für die BEW-Bundesförderung für effiziente Wärmenetze, steuerliche Sonderabschreibungen bzw. Investitionszulagen für Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudesektor sowie bessere Rahmenbedingungen für die Geothermie sind einige der vorgeschlagenen Maßnahmen.

Zu den Empfehlungen des ROUNDTABLES WÄRMEWENDE äußert sich Klaus Mindrup, Moderator und Mitinitiator des Roundtables: «Zur Bekämpfung der Klimakrise brauchen wir praktisch gut umsetzbare Lösungen. Der Roundtable zeigt Wege auf, wie dies durch eine Zusammenarbeit zwischen Energie- und Wohnungswirtschaft und eine bessere Regulierung gelingen kann.» 

Alexander Sladek, Vorstand der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG, ergänzt im Hinblick auf die Erfahrungen der EWS als Nahwärme-Anbieter: «Nahwärmenetze bieten gerade auch im ländlichen Raum effiziente und nachhaltige Wege der klimaneutralen Wärmeversorgung. Dazu nutzen wir neben Solarthermie insbesondere heimisches Restholz aus Landschafts- und Waldpflege sowie Abfallholz der holzverarbeitenden Industrie.»

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