Cesy Leonard im Overall vor Büschen
Initiativen

So viele Probleme, so wenig Zeit! Da braucht es Menschen, die sich engagieren. Aktionskünstlerin Cesy Leonard zeigt, wie und wo sie anfangen können.

Bereit machen zum Ändern!

Für Cesy Leonard ist Kunst nichts Akademisches, das in Museen stattfindet. Sie nutzt Kunst als Mittel, die wichtigsten Themen der Zeit in den Mittelpunkt zu stellen. Aufmerksamkeit erzeugen. Wachrütteln. Und Menschen dazu bringen, Position zu beziehen.

Als Teil des Kollektivs «Zentrum für Politische Schönheit», das durch seine spektakulären Aktionen mittlerweile den meisten Deutschen bekannt sein dürfte, hat sie erfahren, wie Inszenierungen erfolgreich wichtige Themen sicht- und erlebbar machen. Sie weiß, wie sie Menschen bewegen kann, Denkanstöße vermitteln und Fortschritt vorantreiben kann. Ein Erfahrungsschatz, den sie nicht nur für sich behalten, sondern an viele Menschen weitergeben will:

2019 gründete sie die Organisation «Radikale Töchter», deren Ziel es ist, Menschen zum Handeln zu bewegen. Dazu geben sie Workshops, in denen die Töchter jungen Menschen Ansätze der Aktionskunst und des künstlerischen Aktivismus vermitteln. Das Team ist mittlerweile auf über dreißig Mitglieder herangewachsen. 

Machen. Macht. Mut.

In ihren Workshops müssen die «Radikalen Töchter» den Teilnehmer:innen meist erst einmal begreiflich machen, wie viel Wirksamkeit man als Einzelperson selbst entfalten kann. Sie ermöglichen es ihnen, Themen zu finden, für die es sich zu engagieren lohnt. Und sie zeigen, wie sich Wut kanalisieren lässt in den Impuls, die Umstände nicht mehr tatenlos hinzunehmen, sondern sie zum Besseren zu verändern. 

Diese Botschaft der Eigeninitiative und der Selbstwirksamkeit vermittelt Leonard nicht nur mit ihrer Workshop-Tätigkeit, sie hat nun auch ein Buch darüber geschrieben, das im Oktober erscheint. «Machen macht Mut» heißt es programmatisch – eine Kampfschrift gegen Lethargie und Resignation. In den Jahren ihres Wirkens hat sie schließlich viele Beispiele sammeln können, bei denen aus Aktion Wirkung wurde. 

Am 13. September wird sie die Besucher:innen der  Langen Nacht des Klimas in Berlin mit solchen Geschichten inspirieren. Ihr Aufruf zur Eigeninitiative passt hervorragend zu einem der Themenschwerpunkte: «Aus den Puschen» fragt, wie sich die Gesellschaft dem grassierenden Rechtsruck, Desinformation und Klimamüdigkeit entgegenstellen kann. Nur ein Highlight von vielen – und hoffentlich weiterer Anstoß, dass Menschen ins Handeln kommen.

Titelfoto: Albert Josef Schmidt

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Anderssein als Superkraft – Portrait von Cesy Leonard und «Radikale Töchter»  im EWS Energiewende-Magazin

Lange Nacht des Klimas 2025

Die dritte Lange Nacht des Klimas 2025 findet am Samstag, dem 13. September 2025, ab 16 Uhr in der Kulturfabrik Moabit statt. Über 40 kostenlose Angebote umfasst das Programm, dabei sind u. a. der PIK-Klimaforscher Anders Levermann, die Moorforscherin Susanne Abel, der Comedian Sebastian 23 und viele weitere. Zusätzlich feiern wir die Berliner Buchpremiere des Soziologen Phillip Staab.

Programm und mehr Infos