Eine Solarlampe in einer Detailaufnahme, daneben zwei Krankenhaus-Angestellte in Indien. Eine Frau trägt die Lampe um den Hals.
Aktionen

Wie die Organisation greenap mit Solarlicht in Indien den Helfern hilft – unterstützt durch Ihren Stromwechsel.

Mit Solarlampen den Kampf gegen Corona unterstützen

Indien wurde von der Corona-Pandemie hart getroffen. Das ohnehin schwache Gesundheitssystem konnte der Infektionswelle kaum etwas entgegensetzen. Im Kampf gegen die Pandemie fehlt es an fast allem: an Krankenhausbetten und Sauerstoff, an Medikamenten, an Impfstoff – und an Licht. Mit praktischen Solar-Lampen schafft die Organisation greenap (green energy against poverty e.V.) hier Abhilfe, unterstützt durch die EWS.

Über 70.000 Euro sammelten die EWS zur Weihnachtsaktion 2020. Für jede:n Neukund:in spendeten wir 25 Euro an den Verein green energy against poverty, der mittels Erneuerbarer Energien Armut und Klimawandel bekämpft, und ein bewährter Partner der EWS ist. Und in ihrer Schwerpunktregion in Indien ist jede Hilfe bitter notwendig, um die Pandemie zu bewältigen. Die meist überfüllten Krankenhäuser sind dürftig ausgestattet, die Stromversorgung unsicher. In abgelegeneren Regionen ist die Lage noch schlechter, viele Krankenstationen haben nicht mal einen Stromanschluss. Dorfgesundheitshelfer laufen vor Sonnenaufgang und nachts stundenlang durch die Dunkelheit, um entlegene Dörfer zu erreichen – um über Hygiene und Ansteckungsgefahren aufzuklären, Desinfektionsmaterial und Masken zu bringen, Verdachtsfälle zu untersuchen. Doch wie kann ein Rachenabstrich genommen werden, wenn es nur alte Petroleumlampen mit schummrigem Licht gibt? Hier kann der Verein helfen, mit tragbaren und leichten Solarlampen, die die Ärzt:innen um den Hals oder als Stirnleuchte tragen können. greenap hat sofort 4.000 dieser Lampen bestellt, die an Partnerorganisationen und Gesundheits-NGOs verschickt wurden und von diesen vor Ort verteilt und genutzt werden.

 

Bessere Sicht für Helfer:innen

Hergestellt werden die Leuchten in Indien von den Solar-Spezialisten THRIVE, die die Lichter über ihre Initiative One Child, One Light verteilen. Somit wird durch das Handeln von greenap auch die lokale Ökonomie gestärkt. Die lokalen Partnerorganisationen können die Lampen für ihre schwierige Arbeit gut einsetzen. Eine solche Organisation ist beispielsweise RAHA: ein Netz von 65 entlegenen Gesundheitsstationen im dünn besiedelten Zentralindien. Diese einfachen Stationen bilden die Basis der Gesundheitsversorgung für ca. eine Million Menschen der Adivasi (die indigene Bevölkerung Indiens). Alle Zentren bekommen zusätzlich größere Solar-Lampen, die einen ganzen Raum ausleuchten können. Ein guter Startpunkt für weitere Projekte: An den Gesundheitszentren können später Solar-Kioske eingerichtet werden, die Solar-Geräte aufladen und reparieren. Dort könnten auch Schulungen für Herdbauerinnen stattfinden: denn effiziente Herde vermeiden giftigen Qualm und Lungenschäden, und verbessern so die Gesundheit von Frauen.

Mehrfach getroffen

Auf den Inseln im Golf von Bengalen sind die Dörfer von Sr. Monica nicht nur durch Corona schwer getroffen, sondern auch durch einen weiteren Wirbelsturm. Im Mai 2020 hatte der Super-Cyclon Amphan in den Sunderbans schwere Schäden angerichtet. greenap hat sofort mit Solar-Lampen geholfen. Im Vergleich dazu schien der letzte Sturm namens „Yaas“ weniger schlimm, weil die Windgeschwindigkeiten niedriger waren. Doch wurde diesmal eine Flutwelle auf die flachen Inseln gedrückt, die die einfachen Hütten zerstört und die Felder verwüstet hat. greenap half sofort mit 250 Solar-Lampen. Weitere Lampen sollen folgen, insbesondere für alte Menschen und Gesundheitsarbeiterinnen.

Weitere Hilfe wird nötig sein, denn Corona ist nicht vorbei. Auch wenn sich die Situation in indischen Städten langsam entspannt – die Lage auf dem Land verschlechtert sich, weil das Virus immer tiefer vordringt. Die über 400.000 Neuinfektionen, die Indien für einige Tage vermelden mußte, gehen wohl nur vordergründig zurück; die Dunkelziffer in den Dörfern ist hoch. Nach Schätzungen von Projekt-Partnern hat Indien mindestens acht mal so viele Infizierte wie in den Statistiken ausgewiesen. Der amerikanische Epidemologe R. Laxminarayan schätzt gar, dass nur einer von 25 oder 30 Fällen wirklich registriert wird. Corona wird Indien (und die Welt) wohl noch lange begleiten.

Weitere Hilfe wird notwendig sein. Da kommt die Spende aus der EWS-Weihnachtsaktion natürlich gelegen. Georg Amshoff, Mitgründer der Hilfsorganisation, spricht noch einmal einen großen Dank an die Neukund:innen aus, die sich zum Stromwechsel entschlossen haben: „Damit können wir in Indien viel bewirken – und Erneuerbaren Energien gegen Armut einen großen Schub geben. Gerade in Zeiten von Naturkatastrophen und Corona-Gesundheitsnotstand ist das besonders wichtig.“

Solarleuchten sind nur ein kleiner Beitrag im Kampf gegen das Virus, doch sie ermöglichen jenen, die ihn täglich und unter schwierigen Bedingungen kämpfen, ihre Aufgabe zu erfüllen.

Über greenap

Die Hilfsorganisation green energy against poverty e.V. (greenap) mit Sitz in Bonn wurde von Georg Amshoff und Sabine te Heesen gegründet und hat sich der Armutsbekämpfung mithilfe von Erneuerbaren Energien und somit gleichzeitig dem Klimaschutz verschrieben. Damit schafft sie qualifizierte Jobs in den ärmsten Regionen der Welt, die oft am stärksten vom beginnenden Klimawandel betroffen sind. Mehr Informationen zu diesem Projekt und zu greenap finden Sie auf der Webseite:

greenap.org