Rohre, die mit Biogas beschriftet sind
Wärmewende

Noch bieten die EWS Biogastarife an, die Erdgas enthalten. Doch bis 2030 steigen wir aus dem Handel mit fossilem Gas endgültig aus.

Erdgasausstieg bei den EWS

Noch werden 72 Prozent der deutschen Haushalte mit einer Gas- oder Ölheizung geheizt. Das muss sich ändern, wenn das Land das verbindliche Ziel der Klimaneutralität 2045 erreichen will. Der Sektor Gebäudewärme gehört zu den großen Sorgenkindern im Klimaschutz. 

Bereits 2021 haben wir auf dieses Problem mit einer von uns beauftragten Analyse hingewiesen. In der Studie «Was Erdgas wirklich kostet - Roadmap für den Gasausstieg im Wärmesektor» bezifferte das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) die versteckten Klimakosten der Gasförderung und stellte einen Fahrplan auf, wie Gebäudewärme schnellstmöglich klimafreundlich organisiert werden kann. 

In den vier Jahren seither ist viel passiert: eine Gaskrise, ausgelöst von den geopolitischen Verwerfungen durch Putins Angriffskrieg, eine Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, die von einer emotionalisierenden Kampagne begleitet wurde und dieses am Ende abgeschwächt hat, plus ein schleichender Siegeszug der Wärmepumpe, welche 2025 die meistverkaufte Heizung darstellt. Dennoch bleibt bis zur vollständigen Dekarbonisierung des Wärmesektors noch viel zu tun.

Mehr Bio-, weniger Erdgas

Auch bei den EWS arbeiten wir seit Langem daran, unseren Beitrag zu klimafreundlicher Wärmeversorgung zu leisten. Wir betreiben Nahwärmenetze im Schwarzwald, welche wir mit lokal anfallender Biomasse befeuern. Wir bieten Ihnen umfassende Beratung zur Wärmepumpe und haben auch den passenden Wärmestrom dazu. Und auch bei unserem Gasvertrieb haben wir uns ein konkretes Klimaziel gesetzt: 2030 wollen wir aus dem Handel mit dem Erdgas ausgestiegen sein. 

Die Marktturbulenzen des Jahres 2022 haben zu einer Beschleunigung des avisierten Ausstiegs geführt. Schon jetzt gibt es keinen Tarif mehr ohne die Beimischung von Biogas: Unser Tarif «Biogas Klima Plus» enthält mindestens 30 Prozent Biogas. Ab 2026 wird dieser Anteil auf 40 Prozent erhöht. 

Dabei gilt: Je höher der Biogas-Anteil ist, desto höher der Nutzen fürs Klima. Entsprechend stehen auch der Tarif «Biogas Klima Pro» mit mindestens 65 Prozent Biogas-Beimischung und «Biogas Klima Max», also reines Biogas, zur Verfügung. Falls bei den Worten «65 Prozent» etwas klingelt: ja, genau, das Gebäudeenergiegesetz. Laut diesem sollen seit 2024 neu eingebaute Heizungen mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Da Biogas als erneuerbarer Energieträger gilt, wird mit diesem Angebot die Vorgabe erfüllt. Als Nachweis genügt es, die Jahresverbrauchsabrechnung einzureichen, auf welcher der Erneuerbaren-Anteil ausgewiesen ist. Dennoch ist es ratsam, bei Einbau einer neuen Heizung gleich auf effizientere Technologien wie die Wärmepumpe zurückzugreifen.

Wie klimafreundlich ist Biogas? 

Genügt es für eine klimaneutrale Zukunft, einfach Erdgas durch Biogas zu ersetzen? So einfach ist es leider auch nicht. In der aktuellen Situation ist Biogas eine Brücke, um die lange verschleppte Dekarbonisierung der Gebäudewärme anzugehen. 

Biogas ist eine klimafreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen, da bei der Verbrennung meist nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie zuvor im organischen Material gebunden war. Im Vergleich zu Erdgas ist die CO₂-Bilanz daher deutlich besser. Allerdings entstehen in der Vorkette – etwa bei Herstellung, Aufbereitung und Transport – zusätzliche Emissionen, sodass Biogas nicht von sich aus vollständig klimaneutral ist.

Je höher der Biogasanteil, desto geringer der verbleibende CO₂-Fußabdruck. Bei all unseren Biogastarifen kompensieren wir diese verbleibenden Emissionen – ebenso wie die des Erdgasanteils – vollständig durch zertifizierte Klimaschutzprojekte nach dem Goldstandard. Unser Ansatz folgt dabei dem Prinzip «vermeiden, reduzieren, kompensieren» – in dieser Reihenfolge.  

An unser Biogas legen wir strenge Kriterien an. Es wird aus Reststoffen, Abfällen und Produktionsresten erzeugt. Unsere Anlagenbetreiber verwenden für die Herstellung des Biogases keine Gentechnik und keine gentechnisch veränderten Energiepflanzen. Unser Ziel ist es, die ökologische Integrität der eingesetzten Rohstoffe zu gewährleisten und die biologische Vielfalt zu fördern. Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Partner keine Kapitalbeteiligungen an Atom- und Kohlekraftwerksbetreibern oder deren Tochterunternehmen haben. Die Lieferungen stammen zu 100 Prozent aus europäischen Ländern.

Aufgrund des begrenzten Potenzials an verfügbarer Biomasse für die Gaserzeugung ist klar, dass Biogas nur zu einem gewissen Teil dazu beitragen kann, den Wärmesektor zu dekarbonisieren. Zukünftig wird es eine gewisse Rolle bei der Stromerzeugung spielen, um Phasen mit geringer erneuerbarer Stromerzeugung zu überbrücken. Für den Massenmarkt wird es jedoch schon aus Preisgründen keine größere Rolle spielen. Zudem ist bereits jetzt klar, dass die Gasnetze nur noch eine begrenzte Zukunft haben. Je weniger Haushalte über die Gasnetze versorgt werden, umso höher werden die Netzentgelte sein, was das Heizen mit Gas langfristig zunehmend unattraktiv macht. 

Fazit

Die Bedeutung von Erdgas für Stromerzeugung und Gebäudewärme wird unweigerlich abnehmen. Durch Netzrückbau und CO₂-Abgabe wird es sich langfristig verteuern. Biogas ist eine klimafreundliche Alternative auf dem Weg zur Klimaneutralität, wird aber in der Gebäudewärme der Zukunft keine entscheidende Rolle spielen. Bei den EWS treiben wir den Ausstieg aus fossilem Gas voran, durch sinkende Erdgas-Anteile in unserem Angebot, vor allem aber durch die Förderung alternativer Heiztechnologien. Bis 2030 wollen wir kein Erdgas mehr anbieten.

Titelfoto: Guntar Feldmann/Adobe Stock

Bestes Biogas mit Klimaschutz-Effekt

EWS-Biogas enthält je nach Tarif bis zu 100 % streng zertifiziertes Biogas. Zusätzlich kompensieren wir alle Emissionen, die durch Biogasproduktion und den Erdgasanteil entstehen und leisten dadurch einen zusätzlichen Beitrag zu den globalen Klimaschutzzielen. Machen Sie mit!

Jetzt wechseln