Sonnencent

Vom 1. bis 10. März findet zum zehnten Mal das nicht-kommerzielle Literaturfestival «Lesen ohne Atomstrom» auf verschiedenen Bühnen in Hamburg statt. Mehr als 60 Künstler:innen und Autor:innen sind dabei.

Literaturfestival: Lesen ohne Atomstrom

Das zehnjährige Jubiläum von «Lesen ohne Atomstrom», das auch in diesem Jahr wieder von den EWS unterstützt wird, hat ein anspruchsvolles und vielfältiges Programm zu bieten – getragen von namhaften Persönlichkeiten aus aller Welt. Darunter die Schauspielerin Katja Riemann, die Bestsellerautorin und Philosophin Donatella Di Cesare oder der Kabarettist Urban Priol. Und wie immer gilt: Der Eintritt ist frei! Da es keine Tickets und Reservierungen gibt, empfehlen wir, möglichst früh zu den Veranstaltungen zu kommen.

«Lesen ohne Atomstrom» beinhaltet szenische Lesungen, mittels denen dem Publikum unterschiedliche gesellschaftskritische Themen vorgetragen werden. Das alljährlich stattfindende Literaturfestival geht auf das Jahr 2011 zurück, als vor dem von Vattenfall betriebenen Atomkraftwerk Krümmel ein Wochenende lang der Protest gegen das Greenwashing der Atomindustrie unter dem Slogan «Lesen ohne Atomstrom» artikuliert wurde. Daraus entwickelte sich eine gesellschaftliche Debatte, die weit über Hamburg hinaus wirkte.

Programmvorschau

Am 17. Februar präsentiert die Stiftung des Hamburger Ehrenbürgers und Musikers Udo Lindenberg in Verbindung mit einer Werkschau des bekannten Schriftstellers Hermann Hesse das bunte und umfangreiche Jubiläumsprogramm. Dieses ist bereits jetzt verfügbar:

Download: Programmheft (PDF)

Zudem gibt es zwei Livestreams, die von unserem Förderprogramm «Sonnencent» möglich gemacht wurden und die Reichweite der Veranstaltung erheblich erhöhen werden:

2. März 2023 | »Es gibt kein Recht auf Gehorsam.«
Der Livestream startet hier ab 19:20 Uhr:

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6. März 2023 | »War was? !«
Der Livestream startet hier ab 19:20 Uhr

Rund um Klimaschutz und Atomausstieg wird es am 10. März bei der Veranstaltung »Don’t nuke the climate!« — Der Generationenappell gehen. Mit dabei sind u. a.:

  • Carla Reemtsma - Fridays for Future-Sprecherin
  • Boris Herrmann - Weltumsegler (zugeschaltet vom Südatlantik)
  • Dagmar Reemtsma - Umweltaktivistin
  • Eva Stegen - Energiereferentin der EWS
  • Mojib Latif - Klimaforscher
  • Vladimir Slivyak - Umweltaktivist
    (Träger des Alternativen Nobelpreises sowie Stromrebell des Jahres 2022)


Im Nachgang folgt am 11. März, dem Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima, eine Videobotschaft von Naoto Kan mit der Forderung „No nukes!“. Er war damals Japans Premierminister, der die Apokalypse managen musste. Mittlerweile zählt er zu den weltweit prominentesten Atomkraft-Gegnern. Hier weitere Informationen zum Festival

Das Buch zum Festival

Übrigens wurde begleitend zu «Lesen ohne Atomstrom» das Buch «AUS! - Eine historische Bewegung und die Kultur des Widerstands» veröffentlicht, das die deutsche Anti-Atom-Bewegung würdigt. Unsere Energiereferentin Eva Stegen hat daran mitgeschrieben und meint:

«Rückblickend werden einige staunen, welchen perfiden Coups von Lobby und Politik man selbst auf den Leim gegangen ist. Aber auch darüber, welche gewitzte und vielfältige Kreativität die Anti-Atom-Bewegung dieser Übermacht entgegengesetzt hat. Und wieviel davon der Klimaschutzbewegung heute hilft.»

Unter anderem spiegeln in dem Buch die politische Aktivistin Carola Rackete und der russische Umweltaktivist Vladimir Slivyak die Anti-Atomkraft-Bewegung von ihren Anfängen bezüglich des Engagements gegen die angestrebte Aufrüstung Deutschlands mit Atomwaffen bis hin zu ihrer hochaktuellen Bedeutung für junge Aktivist:innen, die sich gegen die Klimakrise stemmen.

Die Anti-Atom-Bewegung hat einen wesentlichen Anteil am kompletten Ausstieg Deutschlands aus der Kernkraft und wird dies am 15. April 2023, wenn die letzten drei Atommeiler endgültig vom Netz gehen sollen, gebührend feiern können. Doch ein Schlussstrich ist dies nicht: Denn die Frage der Endlagerung von radioaktiven Abfällen oder aber die weltweite Dimension der Nutzung von Atomenergie wird die internationale Anti-Atom-Bewegung weiter in Atem halten.