Veranstaltung

Für die Gestaltung der Zukunft brauchen wir Utopien. Das von uns geförderte Buch «Zukunftsbilder 2045» und unsere Ausstellung dazu zeigen: Viele Bausteine dafür sind schon heute Realität.

Positive Zukunftsbilder

Wenn wir heute auf die Welt schauen, könnte man schon verzweifeln. Jahrzehntelang wurde für Umwelt- und Klimaschutz gekämpft und nun versinkt die Welt einmal mehr in einem Chaos von Krisen, Kriegen und globaler gesellschaftlicher Spaltung, hinter dem das Thema Klimaschutz in der öffentlichen Wahrnehmung wieder an Bedeutung verliert. Wir sollten uns aber bewusst halten, dass entgegen dieser Wahrnehmung weiterhin eine Mehrheit der Menschen in Deutschland Klimaschutz für sehr wichtig hält. Wir haben keine Wahl, wenn wir auf diesem Planeten weiterleben wollen.

Deswegen ist es so wichtig, dass wir uns motivieren, weiter für die Eindämmung der CO₂-Emissionen zu kämpfen. Sehr geeignet dafür ist das Buch «Zukunftsbilder 2045», dessen Realisierung wir mit unserem Förderprogramm «Sonnencent» unterstützt haben. In dem Buch werden reale Orte in Städten gezeigt, die im Sinne eines «Vorher-Nachher» zukunftsfähig verändert werden: ohne Autos, mit viel Natur und integrierten erneuerbaren Energien. Mit diesen Bildern hat das Team des EWS-Stores in Freiburg eine Ausstellung konzipiert, die im nächsten Jahr auch in anderen Städten Deutschlands gezeigt werden wird.

Realutopien umsetzen

Hinter dem Buch-Projekt steht der Transformations-Hub Reinventing Society, dessen Mission es ist, Menschen in eine regenerative und lebendige Gesellschaft zu begleiten. «Wir wollten mit dem Buch positive Bilder erschaffen, die Menschen dazu inspirieren, sich weiter für die Transformation zu engagieren», sagt Simon Mohn, einer der Gründer:innen von Reinventing Society, «ganz wesentlich dabei ist, dass wir im Sinne von Realutopien agieren. Das heißt, all die Bausteine für eine lebenswerte Stadt, die auf den Bildern zu sehen sind, gibt es heute bereits, und es ist im Prinzip möglich, die noch utopischen Bilder in die Realität zu bringen.» Basis der Arbeit von Reinventing Society ist ein Korb mit Werten und Prinzipien, die Sinnhaftigkeit, Wohlwollen und Gemeinschaftlichkeit in den Mittelpunkt stellen. 

«Wir setzen auf Kooperation statt Wettbewerb in Wirtschaft und Arbeit, auf erneuerbare Energien statt Ausbeutung von klimaschädlichen Ressourcen, und darauf, dass Menschen in Gemeinschaft erfahren, wie sie selbst zu Expert:innen für die Lösung ihrer Probleme werden können», so Simon Mohn. Nur gemeinsam lassen sich positive Bilder von der Zukunft von Lebensräumen, Gesellschaft und Arbeit erschaffen. Dass eine Realisierung möglich ist, zeigen viele Beispiele aus Großstädten wie Barcelona, Paris oder Kopenhagen.

Utopie im Bewegtbild

Bilder und insbesondere bewegte Bilder sind wichtige Medien, um Menschen auch emotional für eine Sache zu gewinnen. Deshalb wurden in die Ausstellung auch Filme des Künstlers und Aktivisten Jan Kamensky integriert. Er erschafft bewegte Bildwelten, die einen in den Bann ziehen. Autos fliegen einfach davon, aus Masten entstehen Bäume und Schritt für Schritt wird aus einer urbanen Betonwüste ein lebenswerter und zukunftstauglicher Ort. «Die Welt verändert sich ja immer schneller und wir haben wenig Chance, uns wirklich hineinzufinden. In meinen Filmen zeige ich in langsamen Bildern, wie es sich in eine gute Richtung entwickeln könnte», sagt Jan Kamensky. 

Weichzeichnen will er die Zukunft aber nicht. Er setzt, wie er sagt, den «utopischen Presselufthammer» an. Was er vor allem kritisiert, ist die Dominanz des Autos im urbanen Raum. «Ich kritisiere den Status Quo in meinen Filmen hart, zeige aber gleichzeitig eine Vision auf, wie es auch sein könnte», so Kamensky. Seine Arbeit sieht er als eine Art Entzugskur von der alltäglichen Gegenwart, die den Raum öffnet für eine neue gedankliche Vorstellungswelt und Impulse für mögliche Veränderungen gibt.


Kinder malen Zukunft 

Anna Magdalena Hoffmann vom EWS-Store war von dem Buch «Zukunftsbilder 2045» und den Filmen von Jan Kamensky sofort begeistert und hat auch die Konzeption der Ausstellung angestoßen. «Ich habe gleich gedacht, das ist ein tolles Thema und es passt perfekt zu den Werten der EWS, denn auch uns geht es darum, eine positive und lebenswerte Welt von morgen zu gestalten», sagt sie. Einen Schwerpunkt hat das Team in der Ausstellung auf eine pädagogische Begleitung für Grundschulkinder gelegt. «Gerade für Kinder ist es sehr wichtig, dass sie sich mit positiven Bildern von der Zukunft beschäftigen, denn sie sind es ja, die noch sehr viel Zukunft vor sich haben und diese gestalten dürfen», so Anna Magdalena Hoffmann. 

So haben viele Grundschulklassen aus und rund um Freiburg die Ausstellung besucht. Die Kinder begeben sich zuerst zusammen mit Anna Magdalena Hoffmann auf eine Traumreise in ihre Zukunft, um sich dann die verschiedenen Szenarien – Bild und Film – zusammen anzuschauen. Am Ende gestalten die Grundschulkinder den Freiburger Hauptbahnhof plus Bismarckallee selbst um, so wie sie es gerne in 20 Jahren hätten.

Die Ausstellung im EWS Store in Freiburg läuft noch bis zum 28.11.2025: Institutionen, die die Ausstellung im kommenden Jahr gerne zeigen möchten, können sich an den EWS-Store (E-Mail: store-freiburg [at] ews-schoenau [punkt] de) wenden.