Aktionen

Wir sind begeistert: Bei unserer Weihnachtsaktion 2023 kam die tolle Summe von 68.750 Euro für die Organisation «Alianza Ceibo» zusammen. Wir danken Ihnen allen für Ihr Engagement!

Weihnachtsspenden-Aktion 2023: Regenwaldzerstörung verhindern!

Auch in der aktuellen Weihnachtsaktion konnten wir wieder den gemeinschaftlichen Willen unserer Mitstreiter:innen spüren, in der Welt etwas zum Guten zu bewirken. Während der Laufzeit der Aktion vom 15. November bis zum 31.12.2023 schlossen sich sage und schreibe 2.750 neue Mitstreiter:innen den EWS Schönau an. Für jede:n von ihnen spendeten die EWS 25 Euro, das macht insgesamt 68.750 Euro für den Kampf der «Alianza Ceibo», einer ecuadorianischen NGO, hinter der vier indigene Gemeinschaften aus dem Amazonasgebiet stehen. Sie leben seit Jahrhunderten in einer engen Verbindung zur Natur. Die Zerstörung der Natur, getrieben durch fossile Profitgier und die Ideologie von unendlichem Wachstum, bringen sie nun dazu, neue Verbindungen untereinander einzugehen. Sie bilden Allianzen, da sie gemeinsam stärker sind. Und das ist wichtig, denn es geht um nicht weniger als den Schutz ihres Lebensraums - und letztlich den Schutz unseres Planeten. 

Im folgenden Video erzählt uns Hernan Payaguaje von der «Alianza Ceibo», wofür die Organisation das Geld aus der Weihnachtsaktion verwenden wird:

 

«Alianza Ceibo» verteidigt ihr Territorium, das Leben und die Kultur

Der Amazonas ist der größte tropische Regenwald der Erde und ein maßgeblicher Stabilisator unseres Klimas. Im Amazonas sind nicht nur ein Drittel aller Arten der Erde beheimatet, er enthält auch einen Großteil des weltweiten Süßwassers. Doch (illegale) Abholzung, Brandrodung, Verschmutzung der Flüsse, Landraub und Dürren bringen den Regenwald an einen Kipppunkt. Große Teile können sich bereits heute nicht mehr erholen wie gewohnt. Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Hochwasser und Überschwemmung werden sich verstärken und im schlimmsten Falle kann sich der Amazonas in naher Zukunft in eine Savanne verwandeln. Die «Alianza Ceibo» stellt sich dem entgegen.

Vier indigene Gemeinschaften bilden die Allianz

Die Allianz der indigenen Gemeinschaften in der nordöstlichen Amazonasregion von Ecuador nennt sich «Alianza Ceibo» – nach dem heiligen Ceibo-Baum des Amazonas, einem Symbol der Hoffnung. Die NGO wurde 2014 von den vier indigenen Minderheiten-Nationalitäten Kofàn, Siekopai, Siona und Waorani des ecuadorianischen Amazonas ins Leben gerufen, um in Frieden gemeinschaftlich Land und Kultur zu bewahren. Die indigenen Gemeinschaften haben viele Jahre lang eher für sich gelebt – doch die Bedrohung durch die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen brachte sie dazu, sich zusammenzuschließen und Wissen, Energie und Ressourcen zu teilen, um ihren Lebensraum zu erhalten.

Hier Impressionen der Arbeit von «Alianza Ceibo»:


Die indigenen Gemeinschaften kämpfen nicht nur gegen die Zerstörung ihrer Umwelt und Lebensgrundlagen, sondern auch gegen die seit Jahrhunderten andauernde Bedrohung durch die Kolonialisierung. Ihre Rechte auf Selbstbestimmung und der Erhalt und die Wiederherstellung des wertvollen Ökosystems stehen dabei im Mittelpunkt. Ceibo gilt im oberen Amazonasgebiet als Zentrum für den Wissensaustausch, um kollektives Handeln der beteiligten Gemeinschaften zu fördern.

Die Wirkfelder der «Alianza Ceibo» 

Durch verschiedene Maßnahmen entsteht nicht nur Widerstand gegen die Umweltverschmutzung, sondern es eröffnen sich auch Alternativen zu den vermeintlich attraktiven Angeboten der fossilen Konzerne: wie Jobs für die jungen Menschen, Autos und Straßen. Durch Versorgung mit Wasser, Licht und Elektrizität sowie neue Lernkonzepte können die indigenen Menschen unabhängige und ganzheitlich nachhaltige Lebensweisen führen – zu ihren eigenen Konditionen und nicht zu denen der Konzerne:

  • Wassersysteme
    Mit der Ausbeutung des Amazonas wurden Flüsse, Schluchten und andere Wasserquellen, die die indigenen Völker zum Kochen und Waschen nutzen, stark verunreinigt. Die NGO arbeitet deshalb an Regenwassersammelsystemen, um den Familien sauberes Wasser bereitzustellen. Seit Projektstart 2018 konnten schon über 1.000 solcher Systeme installiert werden, von denen heute mehr als 6.000 Menschen in 78 Gemeinden profitieren. Der Fokus liegt nun auf dem Plan zur Aufrechterhaltung dieses Systems, damit die wichtige Lebensressource noch viele Jahre in sauberer Qualität vorhanden ist.
     
  • Verteidigung und Umweltmonitoring
    Die Verschmutzung des Regenwaldes hat viele Gesichter: illegale Holzfäller, Jäger, Bergleute, Plünderer. Die Schäden haben direkten Einfluss auf die Gesundheit und Sicherheit der im Gebiet lebenden Menschen. Daher bildet «Alianza Ceibo» Gemeindewächter aus, die Touren durchführen, um illegale Eindringlinge zu überwachen und sich ihnen mit der Macht des Gesetzes – das auf ihrer Seite ist – entgegenzustellen. Durch Umweltmonitoring können Kontaminationen und Verschlechterungen der Lebensgrundlage sichtbar quantifizierbar gemacht werden. Dies dient letztlich als Grundlage, um gegen sie vorzugehen.
     
  • Frauen- und Familienförderung
    Historisch gewachsen, waren Frauen von vielen Prozessen der Unabhängigkeit und Stärkung der Gemeinschaft ausgeschlossen. «Alianza Ceibo» setzt sich dafür ein, die Organisationsprozesse und Selbstverständnisse von Frauen zu fördern und sie zu Protagonistinnen im Kampf gegen die Klimakrise zu machen.
     
  • Solarenergie
    Viele Gemeinden im Amazonasgebiet haben keinen Zugang zu Elektrizität. Ölunternehmen bieten den Vorteil des Stroms zum Preis der Ausbeutung der Territorien des Amazonas. «Alianza Ceibo» setzt sich mit der deutschen Stiftung «Love for Life» dafür ein, dass die Menschen die Kraft der Sonne als erneuerbare Energie nutzen. So wurden bereits über 120 Solarmodule montiert.
     
  • Kartierung
    Karten über das Gebiet der indigenen Gemeinschaften haben in der Vergangenheit oft dazu gedient, Interessen von Regierungen, Militärs und Unternehmen zu bedienen. Die indigenen Gemeinschaften verstehen ihr Land als Territorien - als Gebiet, das für das Ganze steht: natürliche, kulturelle und historische Reichtümer. Mehr als 400.000 Hektar indigener Gebiete wurden bereits von 50 einheimischen Kartographen dokumentiert. Diese Karten zeigen u.a. Jagdwege, Heilpflanzen, Tierdichten, alte Dörfer und heilige Stätten.
     
  • Wissenspraktiken weitergeben
    In den Traditionen und dem Handwerk der älteren Generationen liegt Wissen von unschätzbarem Wert für die Erhaltung des Gleichgewichts zwischen Mensch und Umwelt. Um dieses Wissen weiterzugeben, setzt sich «Alianza Ceibo» für die Verbindung zwischen älteren Menschen und Jugendlichen ein.
     

Das Verständnis für die Kraft der Gemeinschaft hat «Alianza Ceibo» stark gemacht. Sie zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie wir miteinander kooperieren können, um die Verbundenheit zur Natur zu stärken. Gemeinsam mit unseren Mitstreiter:innen unterstützen wir diesen wichtigen Kampf und leisten damit einen Beitrag zu einer klimagerechteren Welt zwischen dem Globalen Süden und Globalen Norden.