Zu sehen sind die 2025 vom Netzwerk Klimajournalismus Deutschland ausgezeichneten Preisträger:innen.
Initiativen

Am 13. Juni 2025 hat das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland zum zweiten Mal den Preis für Klimajournalismus verliehen. Die EWS haben die Verleihung unterstützt.

Ausgezeichneter Klimajournalismus

Die Klimakrise eskaliert mehr und mehr. Gleichzeitig gerät die Berichterstattung dazu zusehends in den Hintergrund. Es herrscht eine Krisenhäufung, in der die Klimakrise gegen wuchtige Bilder von Kriegen, Demokratiekrise in den USA und der Angst vor schwächelnder Wirtschaft immer mehr in den Hintergrund tritt.

Deshalb hat sich 2021 das Netzwerk Klimajournalismus mit dem Ziel gegründet, Klimajournalist:innen und ihre Projekte nach Kräften zu unterstützen und das Thema in den Medien sichtbarer zu machen. In diesem Sinne hat das Netzwerk auch den Deutschen Preis für Klimajournalismus ausgelobt, der in diesem Jahr zum zweiten Mal in Hamburg im Rahmen der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche verliehen wurde. 

Mitgegründet haben das Netzwerk Klimajournalismus unter anderen der ehemalige WDR-Journalist Jürgen Döschner und die Klimajournalistin Leonie Sontheimer. Diese sind den EWS wohlbekannt – beide haben schon die Moderation beim Schönauer Stromseminar übernommen.

Keine Klimamüdigkeit

Die EWS haben auch die zweite Verleihung sehr gerne unterstützt. Gerade bei den komplexen Zusammenhängen der Klimakrise ist eine fundierte, engagierte, fakten- und wissenschaftsbasierte Information der Öffentlichkeit unverzichtbar. Dazu kommt, dass die viel beschrieene Klimamüdigkeit der Menschen in diesem Ausmaß gar nicht existiert, wie Jurymitglied Christian Stöcker, Autor des Bestsellers «Männer, die die Welt verbrennen», in seiner Keynote zur Verleihung nachweist: Global finden 80 Prozent und in Deutschland immer noch 67 Prozent der Bevölkerung, dass mehr für den Klimaschutz getan werden müsste. Es handele sich hier um Metadesinformation, um das Gefühl, dass es niemanden mehr interessiere, so Stöcker. Fakt ist auch: 92 Prozent des weltweiten Energiezubaus ist heute erneuerbar.

Preiswürdige Recherchen und Formate

Die Jury, bestehend aus Claudia Kemfert, Christian Stöcker, Barbara Junge, Jürgen Döschner, Aline Pabst und Daniel Drepper, hat aus 120 eingereichten Arbeiten tolle Beiträge von engagierten Rechercheteams ausgewählt. 

In der Kategorie «Investigativ» wurde die Spiegel-Recherche «Ein Klimakiller namens Flaring» ausgezeichnet. Die aufwendige Datenanalyse mit Recherchen vor Ort über das Abfackeln von Gasen bei der Öl- und Gasförderung der Autorinnen Susanne Götze, Jule Ahles und Anna-Lena Kornfeld zeigt, wie dramatisch die Auswirkungen dieser Praxis auf Umwelt und betroffene Menschen sind.

Der Preis in der Kategorie Lokal ging an das Team hinter «68 Grad», produziert von Tatjana Junker und Martin Geiger für den Mannheimer Morgen. Darin beleuchten sie anschaulich, wie die Stadt Mannheim ihre ehrgeizigen Klimaziele erreichen kann und vor welchen Herausforderungen sie steht. 

Den Ehrenpreis erhielt Georg Ehring, Klimajournalist der ersten Stunde beim Deutschlandfunk.

 

Gerade bei den komplexen Zusammenhängen der Klimakrise ist eine fundierte, engagierte, fakten- und wissenschaftsbasierte Information der Öffentlichkeit unverzichtbar. 

Mit dem Hauptpreis zeichnete die Jury den Podcast «Feeling Blue – Paartherapie mit dem Ozean» aus, veröffentlicht in der Wochenzeitung «der Freitag» und produziert von Svenja Beller, Julia Lauter, Martin Theis und Fabian Weiss. Sorgfältig recherchiert und gleichzeitig mit einem umfassenden Ansatz stellen Journalist:innen den Zustand des Ozeans und das Verhältnis der Menschen zu ihm als Liebesbeziehung dar. Mit seinem emotionalen Ansatz hat der Podcast das Potenzial, auch Menschen anzusprechen, die sich noch nicht mit der Klimakrise befassen.

 

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