Bühnenszenerie mit Sprinklerfontänen
30 Jahre EWS

30 Jahre EWS, 15 Jahre als Genossenschaft – da darf man schon mal feiern. Und das taten wir: mit tollen Gästen und spannenden Impulsen.

Das war das Stromseminar 2025

Das Stromseminar ist eines der festen Highlights des EWS-Jahres. Jedes Jahr finden sich alte Weggefährten, neue Freunde und namhafte Stimmen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im Schwarzwaldstädtchen Schönau ein, um zu diskutieren: Wo stehen wir? Wo gehen wir hin? Wie kommen wir dorthin? 

Die letzten Jahre standen unter Oberthemen wie Demokratie oder Mobilität. Zum EWS-Jubiläum kam jedoch nichts anderes infrage als eine rauschende Geburtstagsgala für uns selbst. Das Erreichte feiern, aber auch nach morgen blicken – das war das Motto. 

Für alle, die nicht dabei sein konnten, geben wir hier eine kleine Rückschau mit Eindrücken in Bildern.

Fotos: Bernd Schumacher, Josef Albert Schmidt und Christoph Rees

Bühnenprogramm am Samstag

 

Bei strahlend blauem Himmel und sehr sommerlichen Temperaturen empfing Schönau seine zahlreich angereisten Gäste – bis nach Bremen reicht die Liste der Wohnorte. Traditionell gab’s Kaffee, Kuchen und Laugenstangen zum Frühstück. In der Halle führte nach der Begrüßung durch die Moderatorin und EWS-Energiereferentin Eva Stegen unser Vorstandsmitglied Alexander Sladek im Schweinsgalopp durch die Geschichte der Schwarzwälder Stromrebell:innen, die zur Gründung der EWS führte. 

Alle Videos können Sie übrigens auch auf unserem YouTube-Kanal nachsehen. 

Dr. Simone Peter, Vorständin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), blickte in ihrer Ansprache auf das, was für die Energiewende bereits erreicht wurde und was jetzt zu tun ist (den Text finden Sie hier). Der nächste Block stand im Zeichen der Genossenschaft: Zuerst blickte EWS-Vorstandsmitglied Armin Komenda zurück auf die Highlights aus 15 Jahren EWS eG. Dr. Andreas Wieg, Leiter der Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V. (DGRV), verknüpfte die EWS-Jubiläen mit seinen eigenen im Dienst der Genossenschaft, und zeigte auf, wie die Kraft der Gemeinschaft hilft, Widerstände zu überwinden (zum Beitrag). 

 

Zwischendrin waren aber auch die Besucher:innen selbst gefragt, ihre persönlichen EWS-Geschichten zu teilen. Es freut uns immer wieder zu hören, wie das Wirken der EWS-Gründer:innen andere Menschen inspiriert hat, selbst aktiv zu werden und ihren Überzeugungen zu folgen. 

Dies tun auch die Aktivist:innen, die sich nach dem deutschen Atomausstieg weiter mit der noch nicht gebändigten Gefahr durch die Atomkraft beschäftigen. Mit einem Transparent besetzten Vertreter:innen der Initiativen .ausgestrahlt und Trinationaler Atomschutzverband (TRAS) kurzerhand unsere Bühne, um über die Gefahr der grenznahen Schweizer Uralt-Reaktoren und ihren Protest dagegen zu informieren (wir berichteten). 

Bei den EWS Insights wiederum gaben zahlreiche Kolleg:innen Einblicke in ihre Arbeit und stellten vor, wie die EWS heute an den Herausforderungen und Möglichkeiten der Energiewende praktisch arbeiten. Auch diese Videos finden Sie in der Stromseminar-Playlist auf YouTube. Der EWS-Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Jorberg sprach über gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen der Klima- und Energiewendebewegung (zum Artikel). Den Abschluss des Nachmittags machte Neu-Vorständin Anja Burde mit ihrem Vortrag zur Vision der EWS (diesen können Sie hier nachlesen).

Schönauer Stromnacht

 

Ein besonderes Stromseminar verdient auch eine besondere Schönauer Stromnacht – eine im Gala-Format! Da war es nur folgerichtig, dass die Gesichter unserer Jubiläums-Spots da eine zentrale Rolle spielen. Der Comedian und Autor Sebastian 23 führte als Moderator gewohnt gut gelaunt durch den Abend, während Julia Gámez Martin den musikalischen Teil übernahm: Das Musik-Comedy-Duo Suchtpotenzial, das sie zusammen mit der Pianistin Ariane Müller betreibt, bot in Liedform praktische Vorschläge zu Ernährung, Weltfrieden und Geschlechtergerechtigkeit in der Popkultur. 

Höhepunkt war die mitreißende Festrede von Grünen-Politiker Cem Özdemir, der sich als überzeugter EWS-Stromkunde und Energiesparer zu erkennen gab (diese finden Sie hier). Auch sonst gab es viele Überraschungen: Stromrebell 2018, Syril Eberhart, kam mit siebenjähriger Verspätung auf die Bühne, da er seinerzeit auf einer mehrmonatigen Reise war, von der er abenteuerliche Erfahrungen berichten konnte. Und Anja Burde erriet bei einem Ratespiel die Berufe von Mitarbeiter:innen anhand der Schuhe, die diese bei ihrem Hobby tragen. 

Besonders spannend wurde es für die Zuschauer:innen am Schluss: Wer zieht das große Los bei der Tombola? Zu gewinnen gab es einzigartige Memorabilia aus 30 Jahren EWS-Geschichte und als Hauptpreis ein Balkonkraftwerk! 

Kurzum: ein wahres Feuerwerk! Und nachdem dieses auch buchstäblich noch gezündet wurde, sind die Zuschauer:innen in die immer noch recht warme Schönauer Nacht entlassen worden.

Vor der Halle

 

Nicht nur auf der Bühne der Schönauer Mehrzweckhalle gab es viel zu entdecken, sondern auch davor. Auf dem «Markt der Möglichkeiten» präsentierten sich EWS-Angebote, regionale Geschäfte und Initiativen. Ein idealer Ort, um mit EWS-Mitarbeiter:innen oder anderen Besucher:innen ins Gespräch zu kommen. Und natürlich auch, um sich auszuruhen oder die kulinarischen Angebote zu genießen. 

An dieser Stelle bedanken wir uns bei denen, die uns und unsere Gäste so lecker verpflegt haben: dem Hotel Waldfrieden für Mittagessen, der Bäckerei Gutmann, Milch trifft Mehl für eine unglaublich gute Pizza sowie der Eismanufaktur Bolleschlotzer, deren leckeres Bio-Eis bei den hochsommerlichen Temperaturen natürlich besonders gerne angenommen wurde. 

Ein ganz großer Dank gebührt auch den vielen fleißigen Helfer:innen der Schönauer Stadtmusik, die im Ausgabebereich die Teilnehmer:innen stets mit Getränken und Kuchen versorgt hielten!

Die Führungen

 

Dieses Jahr ging es für die Seminarteilnehmer:innen am Sonntag nicht zurück in die Halle, sondern in die EWS-Betriebsstätte in Schönau. Denn nun sollte ein Blick in die Praxis anstehen. Drei Führungen standen zur Auswahl: eine zum Windpark Rohrenkopf, eine zum Solarpark Fröhnd und eine zum Schönauer Nahwärmenetz. 

Alle drei stießen auf reges Interesse, und auch die sengende Sonne hielt niemanden ab. Gerüstet mit Wasserflaschen und Sonnencreme, konnten die Besucher:innen die Energiewende direkt in Aktion erleben. 

Der eine Bus machte sich auf den Weg zum höchsten Windpark Deutschlands, dem Rohrenkopf. EWS-Energiereferentin Eva Stegen berichtete von dem herausfordernden Bauvorhaben und der wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte des ersten EWS-eigenen Windparks. 

In Fröhnd führte Dirk Reinwand von der EWS Energie GmbH durch Deutschlands steilsten Solarpark – auch dieser Bau eine Herausforderung, die anzunehmen sich jedoch voll gelohnt hat, wie er erzählen kann. 

Direkt gegenüber startete Stefan Ehinger von der EWS Netze GmbH an der neuen Schönauer Nahwärmezentrale und führte entlang der neuen Bauabschnitte und verschiedenen Wärmeeinspeisestationen. Die Beantwortung der vielen Fragen wurde angesichts des Wetters in der EWS-Cafeteria weitergeführt. 

Danke!

Und das war es, ein ereignisreiches Stromseminar, mit dem 30 ereignisreiche Jahre gefeiert wurden. An dieser Stelle geht noch einmal ein herzlicher Dank an all die engagierten EWS-Mitarbeiter:innen und die fleißigen Helfer:innen, die durch ihren tatkräftigen Einsatz diese rundum gelungene Veranstaltung möglich gemacht haben. 

Und natürlich auch an alle Besucherinnen und Besucher für ihre Treue zu den EWS und dem Stromseminar, für ihr Engagement, ihren Zuspruch, ihre Anregungen und ihre – gern auch kritischen – Rückmeldungen. Helfen Sie weiter mit, die EWS zu dem zu machen, was sie sind: ein gemeinschaftlich getragenes Unternehmen, das sich dem Ziel einer besseren Energiewelt verschrieben hat.

Und somit nehmen wir uns die Worte von Festredner Cem Özdemir gern zu Herzen: «Feiern Sie, was das Zeug hält. Aber ab morgen machen wir uns wieder an die Arbeit!»

Das machen wir. 

30 Jahre gemeinsam für die Energiewende

Alter ist bekanntlich nur eine Zahl – außer beim Kampf für den Klimaschutz: Die EWS feiern dieses Jahr ihr 30. Jubiläum und den 15. Geburtstag ihrer Genossenschaft. Wir wünschen uns zum Geburtstag etwas, das die Macht hat, erstarkten rechten Kräften und autokratischen Mächten die Stirn zu bieten. Wir wünschen uns: Zusammenhalt. Ohne ihn gäbe es uns nicht. Darum feiern wir zu unserem Jubiläum die Macht der Gemeinschaft – und laden alle Menschen, in denen ein Rebell:innenherz schlägt, dazu ein.

Mach mit!