Die EWS sind seit je her ein politisches Unternehmen und haben sich entsprechend von Beginn an in die energie- und klimapolitischen Debatten eingemischt. Anspruch dabei ist, nicht nur gegen, sondern immer auch für etwas zu sein. Der Weg hin zu einer bürgernahen Energieversorgung mit 100 % Erneuerbaren ist kein Selbstläufer, da die Energiewirtschaft noch immer stark von konventionellen Akteuren dominiert wird. Sowohl als Anbieter von 100 % Ökostrom und Biogas, aber auch als Betreiber von Strom-, Gas-, und Wärmenetzen sowie regenerativer Erzeugungsanlagen betreffen uns politische Entscheidungen auf kommunaler, Landes-, Bundes- und sogar Europaebene und deren regulatorische Auswirkungen unmittelbar. In der Abteilung Politik und Verbände (PUV) am Berliner Standort der EWS sehen wir es deshalb als unsere wichtigste Aufgabe, relevante politische Entwicklungen und Prozesse rund um die Energiewende zu identifizieren, beobachten, bewerten und uns in der Regel auch öffentlich dazu zu positionieren.
Wer steht hinter «PUV»?
Die Abteilung Politik und Verbände in Berlin besteht aktuell aus unserem Energiepolitischen Sprecher, Peter Ugolini-Schmidt und Sophia Latka-Kiel, Managerin für Energiepolitik. Die Arbeit hinter diesen Berufsbezeichnungen umfasst insbesondere den direkten und regelmäßigen Austausch mit politischen Entscheidungsträger:innen und deren Mitarbeiterstab, mit Branchen- und Kooperationspartner:innen, Energiewende-Netzwerken sowie Marktbegleitern. Zudem engagieren wir uns in Branchenverbänden wie zum Beispiel dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), dem Bündnis Bürgerenergie (BBEn) oder dem Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV), immer mit dem Ziel vor Augen, die sektorübergreifende, bürgernahe Energiewende gemeinsam schnellstmöglich voranzubringen.
Wie sieht die Arbeit konkret aus?
Im Zuge politischer Verfahren und Gesetzgebungsprozesse wie z.B. zu den Reformen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) oder der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) veröffentlichen wir unsere Einschätzungen in Form von Positionspapieren, Stellungnahmen, Pressemitteilungen und kommentieren relevante Entwicklungen in branchenbezogenen Publikationen. Zu Themen großer energiepolitischer Relevanz geben wir auch selbst Studien bei renommierten Beratungsinstituten (z.B. Energy Brainpool) oder Energiewende-Think Tanks (z.B. Forum Ökologisch Soziale Marktwirtschaft) in Auftrag. Die Ergebnisse diskutieren wir in öffentlichen Dialogformaten mit Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Als aktuelles Beispiel ist hier die Studie «Was Erdgas wirklich kostet - Roadmap für den Gasausstieg im Wärmesektor» zu nennen, über die wir die Debatte zur Dekarbonisierung des Wärmesektors voranbringen wollen. Ebenso vertreten wir die EWS-Positionen im Rahmen von externen Fachgesprächen, Workshops und relevanten Energiewende-Projekten. Dabei zeichnet sich unsere politische Arbeit stets durch ein transparentes, dialogorientiertes und konstruktiv-kritisches Miteinander aus. Schließlich wollen wir durch Fakten überzeugen, und die bringt man im respektvollen Dialog am besten zu Gehör.
Die Politik ist der wichtigste Hebel, um Energiewende und Klimaschutz auf breiter gesellschaftlicher Ebene vorwärtszubringen. Es gibt also jede Menge zu tun, denn noch ist Deutschland nicht auf dem Kurs, die selbst angekündigten Klimaziele von Paris einzuhalten. Unsere Erfahrungen der letzten Jahre zeigen jedoch, dass hartnäckiges Dranbleiben sich auszahlt. Insofern freuen wir uns auf die kommende Legislaturperiode mit der frisch vereidigten Regierung, denn nun scheint es endlich an die Umsetzung von dem zu gehen, was wir die letzten Jahre eingefordert haben. So oder so: wir werden die Geschehnisse im politischen Berlin weiterhin genau verfolgen.
Titelfoto: Silke Reents