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Schönau, den 29.04.2021

Neue Heizzentrale verstärkt das Schönauer Nahwärmenetz

Pufferspeicher und BHKW ermöglichen die Versorgung weiterer Gebäude

Die Elektrizitätswerke Schönau nehmen nach etwa einjähriger Bauzeit zum 1. Mai ihre neue Heizzentrale in Schönau in Betrieb, die neben einem großen Pufferspeicher zum Ausgleich von Bedarfsschwankungen auch zwei neue Blockheizkraftwerke (BHKW) sowie einen Reserve-Gaskessel umfasst. Die BHKW liefern jeweils 50 kW elektrische und 100 kW thermische Leistung.

Ein kleines, nierentischförmig geformtes zweistöckiges Gebäude, dessen Erdgeschoss noch im Rohbau ist, wärend der erste Stock bereits mit einer Holzfassade verkleidet ist

Mit der Inbetriebnahme der neuen Heizzentrale verfügt das Nahwärmenetz in Schönau nun über eine thermische Leistung von insgesamt 2.250 kW – mehr als genug Erzeugungskapazität also, um die bereits angeschlossenen sowie die im Rahmen des aktuellen und künftigen Netzausbaus hinzukommenden Haushalte sicher mit Wärme zu versorgen.

Wichtiger Meilenstein erreicht

«Für unsere Stadt sind der Bau der Nahwärmezentrale und der Ausbau des Wärmenetzes wichtige Fortschritte für den Klimaschutz wie auch für die Infrastruktur», betont der Schönauer Bürgermeister Peter Schelshorn. «Was vor gut zehn Jahren mit dem ersten Wärmenetz rund um das Rathaus und das Gymnasium begonnen hat, ist inzwischen zu einem Vorzeigeprojekt geworden. Die Stadt Schönau im Schwarzwald ist Vorreiterin bei der klimafreundlichen Wärmeversorgung.»

Die Elektrizitätswerke Schönau bauen mit der Inbetriebnahme der Nahwärmezentrale ihren Geschäftsbereich Nahwärme weiter aus. «Die Wärmewende ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende, daher werden wir auch in Zukunft den Ausbau der Nahwärmenetze in der Region vorantreiben», betont Alexander Sladek, Vorstand der EWS eG. «Besonders freut es uns dabei, dass wir nun zwischen unserem Unternehmenssitz und dem Schönauer Freibad die neue Heizzentrale in Betrieb nehmen können.» 

Kooperative Zusammenarbeit mit regionaler Wertschöpfung

Ein Anliegen bei der Umsetzung von Nahwärmenetzen ist den EWS die regionale Wertschöpfung. So wurden für den Bau der Heizzentrale in Schönau beispielsweise lokale Handwerksbetriebe beauftragt und auch die verwendeten Holzhackschnitzel stammen aus der Region.

Unverzichtbar bei der Realisierung des Nahwärmenetzes war und ist weiterhin die Zusammenarbeit mit der Stadt Schönau sowie den Schönauer Bürgerinnen und Bürgern. Denn ein kostendeckendes Wärmenetz funktioniert nur dann, wenn die Kommune das Projekt unterstützt und möglichst viele Anwohnende ihre Gebäude an das Wärmenetz anschließen und auf Nahwärme umsteigen.

Der Großteil der Wärme – gut 80 Prozent – wird aus heimischem Holz gewonnen, teils aus Holzabfällen der Bürstenproduktion der Firma «Frank Bürsten», teils aus Holzresten aus forstlicher Produktion. Aktuell werden im Wärmenetz Schönau jährlich mehr als 1.000 MWh Wärme an die angeschlossenen Haushalte verteilt. Dies entspricht einer Menge von rund 100.000 Litern Heizöl bzw. Emissionen von etwa 300 Tonnen CO2 pro Jahr, die im Vergleich zu einer Versorgung mit Heizöl eingespart werden können.

Lediglich zur Abdeckung von absoluten Spitzenlasten an sehr kalten Wintertagen sowie als Ausfallreserve dient der neue Gaskessel, der zusätzlich 400 kW thermische Leistung erbringt. Der Anteil an Erdgas bei der Wärmeerzeugung bleibt somit gering. Und das bei der Verbrennung freigesetzte CO2 wird zudem durchgängig kompensiert: Zum Ausgleich fördern die EWS ein Photovoltaikprojekt in Indien sowie ein Projekt zur Energieeinsparung in Uganda. Damit ist die Nahwärme in Schönau komplett klimaneutral.

Selbstversorgung der EWS-Firmengebäude gesichert, aber die feierliche Eröffnung steht noch aus

In Kombination mit der Solaranlage auf den Dächern der EWS-Gebäude reicht der in den neuen Blockheizkraftwerken produzierte Strom nun aus, um die Firmengebäude der EWS ganzjährig mit elektrischer Energie zu versorgen. Anfallende Stromüberschüsse werden in das öffentliche Netz eingespeist und versorgen damit indirekt auch die Schönauer Haushalte.

Die Anlage kann nun zwar technisch in Betrieb genommen werden, die feierliche Eröffnung steht jedoch noch aus. «Sobald die Corona-Regelungen es zulassen, wollen wir die neue Heizzentrale gebührend einweihen», so Alexander Sladek. «Das geschwungene Gebäude mit seiner Holzfassade ist schon jetzt ein Blickfang.»

Medien

Foto eines Gebäudes mit geschwungenen Formen und Holzverkleidung vor klarem Himmel

Neue EWS-Heizzentrale in Schönau

In der Heizzentrale Schönau ist die Wärmetechnik im ersten Obergeschoss untergebracht – der Wärmespeicher findet in der Hauptsäule seinen Platz. Das Erdgeschoss wird nach seiner Fertigstellung Raum für vielfältige Nutzungen, wie etwa Ausstellungen, bieten.

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